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Die emeibaby Babytrage ist eine Full-Buckle Mei-Tai und damit eine echte Exotin unter den Babytragen. In unserem Testbericht klären wir, in welchen Disziplinen die emeibaby Trage punktet, wo Schwachpunkte liegen und für wen die Trage besonders interessant ist.
Schnelle Fakten – Einordnung der emeibaby Babytrage
Die emeibaby ist eine Bauch- und Rückentrage und wird in zwei Varianten angeboten: Einer Variante für Babys in der Gewichtsklasse von 3 bis 15kg und einer “Toddler”-Variante für größere Kinder in der Gewichtsklasse von 8 bis 18kg.
Als Mei-Tai-Trage setzt die emeibaby auf einen Tragesack aus Tragetuchstoff und paart diesen Ansatz mit einem Vollschnallen-Konzept (Full-Buckle), d.h sowohl der Hüftgurt als auch die Schultergurte können über Schnallen verschlossen bzw. eingestellt werden.
Ein Binden, wie es bei anderen Tragen, z.B. der Bondolino Klassik oder der Fidella FlyClick erforderlich ist, entfällt damit.
Die emeibaby setzt auf einen ungewöhnlichen, ring-basierten Mechanismus zur Einstellung des Tragesacks, auf dessen Funktionsweise und Handling nachfolgend noch genauer eingegangen wird.
Die emeibaby kostet ca. 140€ und liegt damit preislich auf einem ähnlichen Niveau wie die LIMAS Plus oder die Ergobaby Adapt.
Erster Eindruck zur emeibaby Babytrage
Optisch gefällt die emeibaby auf Anhieb: Die uns im Test vorliegende Farbkombination “grau/schwarz” sieht elegant und modern aus und dürfte sowohl bei Mamas als auch Papas gleichermaßen auf Anklang stoßen.
Die Materialanmutung und Verarbeitungsqualität gibt keinerlei Grund zur Beanstandung – im Gegenteil: Der Bio-Baumwollstoff ist sehr weich, elastisch und riecht angenehm neutral, die Nähte sind sauber und robust verarbeitet.
Insgesamt ist die Haptik der Trage sehr hochwertig und überzeugend.
Ungewöhnlich ist der besagte Ring-Mechanismus zur Einstellung des Tragesacks: Weil über diesen der Stoff des Tragesack gerafft, d.h. hinzugegeben bzw. weggenommen werden kann, bedarf das richtige Sortieren und Einstellen der emeibaby etwas mehr Zeit und Recherche als wir es von anderen Tragen gewohnt sind.
Wer mit der emeibaby ungeübt ist und einen Blitzstart hinlegen will, wird bei der initialen Einstellung der Trage aller Wahrscheinlichkeit nach etwas ausgebremst werden und zunächst einen Blick in die Anleitung oder Erklärvideos im Netz werfen müssen – das Handling der Trage ist nicht so selbsterklärend und intuitiv wie bei anderen Modellen.
Zugleich ermöglicht allerdings eben dieser Mechanismus eine hohe und gute Anpassbarkeit der Trage an das jeweilige Entwicklungsstadium des Kindes und dessen Körpergröße.
Die beiliegende Anleitung erklärt die wesentlichen Schritte zur Inbetriebnahme der Trage, allerdings bleibt auch hier nach dem Studieren der Anleitung das Gefühl, dass das richtige Handling tatsächlich etwas mehr Ausprobieren und “Try and Error”-Versuche erfordert als es bei anderen Tragen der Fall ist.
- passt dem Baby genau
- Baby sitzt in einem Tragetuch
- Für Mama und Papa ist emeibaby ein Rucksack, für das Baby ein Tragetuch
- wie ein Rucksack
- wächst jahrelang mit
Komfortmerkmale der emeibaby Babytrage
Von den reinen Ausstattungsmerkmalen ausgehend bietet die emeibaby Trage ansonsten alles, was wir von einer guten Babytrage erwarten:
Der Hüftgurt ist breit, weich gepolstert und in der Länge großzügig bemessen, sodass er bei schmalen Trägern bis auf den Beckenknochen und bei den meisten Trägern mindestens bis zum Hüftknochen reichen dürfte.
Dies sorgt dafür, dass sich das Gewicht angenehm gleichmäßig verteilt und unangenehme Druckpunkte vermieden werden.
Die Schultergurte sind ebenfalls gut gepolstert und zugleich breit geschnitten, was dafür sorgt, dass sich auch im Schulter- bzw. Nackenbereich eine gute Gewichtsverteilung ergibt, selbst wenn sich das Kindsgewicht in Richtung der maximal empfohlenen Obergrenze bewegt.
Der Polsterbereich der Gurte reicht besonders tief bis auf Höhe der unteren Schulterblätter.
Wie im Foto rechts zu erkennen verfügt auch die emeibaby Trage über einen Brustgurt, der die beiden Schultergurte miteinander verbindet und so ein Abrutschen der Gurte von den Schultern verhindert und für ein sicheres Tragegefühl sorgt.
Wie zu erwarten bietet die emeibaby Trage eine integrierte Kopfstütze, die sowohl in der Rücken- als auch der Bauchposition ihren stützenden Zweck uneingeschränkt erfüllt und zusätzlich als Schutz vor Wind, Sonne oder Blicken beim Stillen dienen kann.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile der emeibaby Trage
Vorteile
- anatomisch außergewöhnlich gute Trageeigenschaften für das Kind
- hoher Tragekomfort für den Träger
- sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
Nachteile
- Handling gewöhnungsbedürftig; Einstieg fällt verhältnismäßig schwer und bedarf einiger Recherche
Test-Fazit zur emeibaby Babytrage
Die emeibaby Babytrage punktet insbesondere hinsichtlich anatomischer Testkriterien: Durch den flexiblen anpassbaren und mitwachsenden Tragesack ermöglicht die Trage einen einwandfreien Transport des Kindes und trägt den wichtigsten Aspekten wie Anhock-Spreiz-Haltung und Rückenrundung vollumfänglich Rechnung.
Auch Öko-Test teilt diese Einschätzung in der Ausgabe 08/2016 und erteilt der emeibaby Trage die Testnote “sehr gut”.
Einen Wermutstropfen stellt allerdings aus unserer Sicht die Handhabung der emeibaby Trage dar: Während der Ring-Mechanismus zum Verstellen des Tragesacks seinen Zweck im Sinne der Trageneinstellung erfüllt, muss der Nutzer mehr Initiative zum Erlernen des Handlings aufbringen als bei anderen Tragen und beim Anpassen insgesamt mehr Handgriffe vornehmen.
Wer auf der Suche nach einer Babytrage ist, die außergewöhnlich gute Trageeigenschaften aufweist und sich zudem von einer Eingewöhnungs- und Lernphase nicht abschrecken lässt, findet mit der emeibaby eine sehr gute Trage zum fairen Preis.
Nutzer, die hingegen ein möglichst unkompliziertes Modell für einen schnellen Start mit intuitiver Handhabung suchen, greifen hingegen besser zu einem anderen Modell, beispielsweise der LIMAS Plus oder der Bondolino von Hoppediz.